Für mich war die Begegnung mit meinem Mentor sehr aufschlussreich. Da ich in vorgerücktem Alter noch das Studium der Politikwissenschaften aufnahm, interessierte mich vor allem, wie ein «gestandener» Politologe in vergleichbarem Alter in seinem Berufsalltag steht. Ich wollte wissen, wie sein Bildungsweg verlaufen ist, welche «Karriereschritte» er vollzog, und wie er heute seinen Beruf erlebt. Ich stellte Fragen nach den konkreten Projekten, die er bearbeitet, wollte aber auch wissen, wie er sich dabei fühlt, und was sich für Schwierigkeiten in der Berufsarbeit stellen. Weiter fragte ich ihn nach Tipps, wo ich allenfalls Einstiegschancen hätte.
Durch das Mentoring erhoffte ich mir Impulse. Ich hatte nicht konkrete Erwartungen in dem Sinn, dass mein Mentor meine Berufswahl klären würde. Da mir selber die akademische Welt sehr fremd ist – ich habe die meiste Zeit meines Berufslebens als Zimmermann und Schreiner gearbeitet – ging es mir darum, ein Gefühl für die Lebenswelt eines Politologen zu kriegen. Insofern war die Begegnung mit meinem Mentor sehr aufschlussreich. Ich lernte einen Menschen kennen, der mir persönlich sofort sympathisch und irgendwie vertraut war, und zugleich stellte ich fest, dass wir beruflich natürlich ganz andere Wege gegangen sind. Da gibt es einerseits Berührungspunkte, die vor allem mit der Arbeitsweise als Selbständigerwerbender zu tun haben. Und anderseits bemerkte ich sehr rasch, dass mein Mentor einen langen Weg gegangen ist, der ihn über die Akademie letztlich in seinen Job geführt hatte, und dort entwickelte er sich weiter.
Zusammengefasst konnte ich einen Eindruck gewinnen, was ein Politologe so macht, und wie er dazu gekommen ist. Für mich war es letztlich weniger ein Mentoring als einfach eine hilfreiche Erfahrung durch die Begegnung mit meinem Mentor. Euer Programm finde ich super. Ihr ermöglicht den Studierenden eine Erfahrung, die – wie in meinem Fall – auch einfach nur der persönlichen Orientierung dienen kann. Merci euch allen!
(André, Mentee 14. Mentoringrunde 2016)