Kurzportrait
Weitere Informationen sowie einen vollständigen Lebenslauf finden Sie hier: www.leandrabias.com
Ich bin im Oktober 2022 zum Institut für Politikwissenschaft gestossen. Ich bin zudem affiliierte Wissenschaftlerin am ZOiS - Zentrum für Osteuropa und internationale Studien. Als vergleichende Politikwissenschaftlerin beschäftige ich mich mit der Frage, wie sich (Ent-)Demokratisierung und Geschlecht gegenseitig beeinflussen. Ich untersuche dies aus der Perspektive feministischer sozialer Bewegungen, Regierungen und politischer Parteien. Dazu verwende ich qualitative Methoden, darunter kritische Diskurs- und Narrativanalyse, Interviews, Fallstudien und Fokusgruppen. In regionaler Hinsicht bin ich auf Russland und den Westbalkan spezialisiert. Meine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet, insbesondere mit dem Joni Lovenduski PhD Preis im Fachbereich Gender und Politik vom European Consortium for Political Research (ECPR).
Mein dreijähriges Postdoc Forschungsprojekt untersucht den Nutzen und die Entstehung des Narrativs der Verteidigung «traditioneller Werte» in der russische Aussenpolitik. Zudem leite ich gemeinsam mit Prof. Michèle Amacker vom Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung das Horizon-Europe-Verbundprojekt UNTWIST: Politikempfehlungen zur Wiedergewinnung Feminismusverdrossenen als Wählende für Mainstream Parteien. Das Konsortium besteht aus neun Partnerinstitutionen und untersucht über drei Jahre (2023-2026) sechs Fallstudien, darunter die Schweiz.
Gemeinsam mit PRIMA fellow Dr.in Elizabeth Mesok habe ich ausserdem die Arbeitsgruppe Politikwissenschaft und Gender Studies mitgegründet. Ich bin Mitglied des neu gegründeten Forschungsnetzwerkes Feminisms & Wars Community, gegründet vom Dreierbund der Schwedischen Verteidigungsuniversität, dem Finnischen Institut für Internationale Beziehungen und der Universität Island gefördert von Nordforsk (Grant 135988). Ich habe die neue Forschungsplattform Conflict and Peace in Eastern Europe and Central Asia mitgegründet und bin Mitglied der Forschungsplattform zu Sprache, Gewalt und Gewalterfahrung in Südost- und Osteuropa im 20. und 21. Jahrhundert. Beide sind im Walter Benjamin Kolleg der Universität Bern verankert.
Meine Dissertation in Vergleichender Politik habe ich im Herbst 2020 am Departement Politik und Internationalen Beziehungen an der Universität Oxford verteidigt. Anhand eines Vergleiches von Russland und Serbien analysierte ich, wie autoritäre Regime den Backlash gegen die «Gender-Ideologie» nutzen und dadurch den Spielraum für Feministinnen massiv reduzieren, auf nationaler und transnationaler Ebene. Die Dissertation erhielt zudem eine Ehrenauszeichnung der Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung. Vom Walter Benjamin Kolleg wurde ich ausserdem mit dem Preis Junge Wissenschaft 2022 für die Interdisziplinarität meiner Arbeit und meine Bemühungen um Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet.
Ich hatte bereits mehrere Gastaufenthalte u.a. am Institut für Philosophie und Soziale Theorie an der Universität Belgrad (2017), am Departement für Politikwissenschaft der Russischen Präsidentenakademie für Volkswirtschaft und öffentliche Verwaltung in St. Petersburg (2017), am Albert Hirschman Centre on Democracy am Genfer Graduate Institut (2018) sowie an der Universität Wien (2019).
Von 2020 bis 2022 war ich als Postdoc und Gender-Expertin bei swisspeace, einem assoziierten Institut der Universität Basel, tätig, wo ich mich auf angewandte Forschung und auf die «Agenda Frauen, Frieden, Sicherheit» der UNO spezialisierte.